Vorzeitiger Samenerguss, Ejaculatio praecox

Der vorzeitige Samenerguss ist eine der häufigsten sexuellen Funktionsstörungen bei Männern. Die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Sexualpartner kann erheblich beeinträchtigt werden.

Ursache und Behandlung von Vorzeitiger Samenerguss

Als vorzeitigen Samenerguss (Ejaculatio praecox) bezeichnet man, wenn der Mann dauerhaft «zu früh kommt». Im Extremfall ist es betroffenen Männern unmöglich, überhaupt in den Partner einzudringen oder es reicht allein schon der Gedanke an eine sexuelle erregende Situation, um einen Orgasmus zu bekommen.

Man unterscheidet eine lebenslange (primäre) Form, für die u.a. genetisch bedingte, hormonelle Veränderungen infrage kommen. Der vorzeitige Samenerguss tritt meist dann schon in jungen Jahren auf. Die erworbene (sekundäre) Form ist in der Regel auf Erkrankungen oder Risikofaktoren, etwa Schilddrüsenüberfunktion, Postataentzündung, emotionale Probleme und Stress zurückzuführen. Früher lag analog zu der Annahme, dass der vorzeitige Samenerguss mehrheitlich psychisch bedingt ist, das Hauptaugenmerk in verhaltenstherapeutischen Behandlungsansätzen. Hierbei unterbricht das Paar gemeinsam die sexuelle Aktivität, wenn der Mann den Höhepunkt spürt, oder aber die Partnerin einen Schmerzreiz auf die Eichel ausübt (Squeeze) und somit die Ejakulation unterdrückt wird.

Da die verhaltenstherapeutischen Behandlungsansätze meist keinen oder nur kurzfristige Erfolge zeigen, ist in den letzten Jahren die medikamentöse Therapie in den Mittelpunkt gerückt. Ein bereits seit längerem bewährtes Behandlungskonzept ist die lokale Anwendung von betäubenden Medikamenten in Form von Salben, Cremes oder Sprays. Diese werden ca. 15-20 Min. vor dem Geschlechtsverkehr auf die Eichel und das Vorhautbändchen aufgebracht. Der Wirkstoff Dapoxetin (Handelsname: Priligy) ist das einzige Medikament in Tablettenform, das von den Arzneimittelbehörden für die Therapie des vorzeitigen Samenergusses zugelassen ist.

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