Die WBC wird oft zur Unterstützung verschiedener medizinischer und therapeutischer Behandlungen eingesetzt. Sie findet häufig Anwendung in der Sportmedizin. Darüber hinaus wird sie auch zur Schmerzlinderung bei chronischen Erkrankungen wie Arthritis, Fibromyalgie und Multiple Sklerose eingesetzt. Neben ihren therapeutischen Anwendungen wird die Ganzkörperkältetherapie auch zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und zur Steigerung der Energie und des Stoffwechsels verwendet. Einige Studien deuten auf einen Verbrauch von bis zu 400kcal pro Durchgang hin. Ausserdem hat sie einen positiven Effekt auf das Immunsystem.
Eiskalt und wirksam: Indikationen der Ganzkörperkältetherapie für Sportler:innen
Muskelschmerzen und Muskelkater können einen Sportler ausbremsen. Nach einem harten Training ist nichts so wichtig wie eine schnelle Erholung. Die Ganzkörperkältetherapie beschleunigt den Prozess, indem sie Muskelentzündungen reduziert und den Körper dazu bringt, sich schneller zu regenerieren. Als würde sie sagen: "Auf die Plätze, fertig, los!"
Sportler:innen sind immer auf der Suche nach dem Extra-Boost, der sie zum Sieg führt. Die Ganzkörperkältetherapie könnte genau das sein. Einige Studien deuten darauf hin, dass sie die Muskelkraft und -ausdauer verbessern sowie die Reaktionszeit verkürzen kann.
Für wen ist die Anwendung nicht geeignet?
Die absoluten und relativen Kontraindikationen ähneln derer der normalen Sauna mit anschliessendem Tauchbecken sehr. Eine genaue Abklärung findet jeweils vor der Kälteanwendung statt.
Wirkung der Kältetherapie
Doch was passiert genau beim Einfluss von Kälte auf den Körper? Bei der schnellen Absenkung der Hauttemperatur kommt es zu einer sogenannten thermalen Schockreaktion. Dabei ergreift unser Körper reflexartig Schutzmassnahmen, die den Schmerz reduzieren sollen. Die Blutgefässe verengen sich, sodass sich der Stoffwechsel in den Körperkern verlagert. Zusätzlich können Kälteschutz-Hormone ausgeschüttet und der Sympathikus aktiviert werden. Der Sympathikus ist Teil unseres Nervensystems und sorgt unter anderem dafür, dass unsere Herzfrequenz steigt, Blutgefässe sich verengen und sich die Lunge entspannt. In der kalten Luft, sind ausserdem die Sauerstoffmoleküle dichter, das heisst pro Atemzug gönnen wir uns eine Extra-Sauerstoffportion. Zudem verändert der Kältereiz die Sensibilität unserer Nervenzellen, was Schmerzen lindert, Entzündungen hemmt und die Muskeln entspannt.
Wie sieht die Anwendung im Gesundheitszentrum Merian Santé aus?
Für Sportlerinnen und Sportler ist die Anwendung in der Kältekammer vor dem Sport theoretisch jeden Tag möglich. Wir empfehlen sie jedoch ein- bis zweimal pro Woche. Im Sinne einer Therapie nach Sportverletzungen, Prellungen und bei Verspannungen kann die Therapie nach Absprache mit dem Arzt oder der Physiotherapeutin auch häufiger durchgeführt werden.
Der Aufenthalt bei -110 °C erfolgt in der Regel zwischen drei bis vier Minuten. Um möglichst viel Körperoberfläche der Kälteapplikation auszusetzen, sollte die Kältekammer in Badehose bzw. im Bikini betreten werden. Geschützt werden Nase, Ohren, Hände und Füsse. Das Tragen von Stirnband, Mund-Nasen-Schutz, Handschuhen, Socken und Schuhen ist wichtig.
Während des Aufenthalts in der Kältekammer wird langsames Gehen an Ort, unter Vermeidung hektischer Bewegungen empfohlen. Durch die trockene Kälte wird die Temperatur nicht als so kalt wahrgenommen wie beispielsweise beim Eisbaden. Nach Verlassen der Kältekammer verspürt man ein leichtes und angenehmes Kribbeln und hat eine leicht gerötete Haut. Durch Freisetzung von Endorphinen verbessern sich Stimmung und Wohlbefinden.
Insgesamt ist die Ganzkörperkältetherapie ein heisses Thema in der Welt des Sports. Mit ihren vielen Vorteilen für die Erholung und Leistungssteigerung ist es kein Wunder, dass immer mehr Sportler:innen sich für einen Sprung in die Kältekammer entscheiden, statt ins eiskalte Wasser.
