Immer wieder klagen Menschen über Frühlingsmüdigkeit. Doch was steckt hinter diesem Phänomen? Chronobiolog*innen sind der Ansicht, dass die Ursache in einem Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes liegt. Bedingt durch den Wechsel von der dunklen in die helle Jahreszeit. Im Winter bildet der Körper vorwiegend das Schlafhormon Melatonin. Durch das Sonnenlicht im Frühling jedoch kommt es angeblich zu einer vermehrten Produktion des Glückshormons Serotonin. Das wirkt aktivierend. Diese Umstellungsphase kann den Körper ermüden und dauert oft bis und mit März oder gar noch länger an.
Dieser Ansicht ist auch Teamleiter der Komplementärtherapien Christian Rudmann im Merian Santé. Seiner Meinung nach trüben aber nicht nur Veränderungen des Hormonhaushalts das Gemüt.
Die Müdigkeit und Niedergeschlagenheit im Frühjahr sind oft eine Folge unseres Lebensstils. Wir folgen nicht mehr dem natürlichen Wandel der Jahreszeiten. Der Winter ist naturgemäss die Zeit der Ruhe, des Rückzugs und des Kräftesammelns. Doch in unserem Leben ist für Ruhe oft kein Platz.
Somit sei die Frühjahrsmüdigkeit auch durch die 5 Elemente- Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) erklärbar. In der Lehre der TCM steht der Frühling im Element Holz, welches für das Spriessen des Lebens, für Wachstum und Energiefluss steht. «In der Holz-Zeit beginnt das Leben auszutreiben, die Kräfte kommen in Fluss. Aber genau diese Energie fehlt uns oft, weil wir nicht naturgemäss die Winterzeit zum Kräfte sammeln genutzt haben».
Doch wie können wir heute und in Zukunft tun, um im Frühling «im Saft» bleiben? Christian gibt Antworten:
- Gönne dir Ruhe. Vorsorglich solltest du im Winter bewusst kürzertreten. «Versuche dein Lebensstil immer mehr an die Natur anzupassen. Sie zeigt uns, was für uns gut ist. Wenn sich die Natur zurückzieht, plane auch du Auszeiten ein. Selbst wenn es nur zwei Abende in der Woche sind, an denen du gar nichts machst.
- Wenn du schon in der Frühjahrsmüdigkeit steckst, gilt eigentlich dasselbe. Du solltest deine Energien und Substanzen aufbauen, indem du dir Ruhepausen und genügend Schlaf gönnst und vor 23.00 Uhr ins Bett gehst.
- Ernähre dich saisonal, bunt und ausgewogen. Saisonale Nahrungsmittel unterstützen unseren Körper für die jeweilige Jahreszeit optimal. Im Anhang geht’s zum Saisonkalender von Bio Suisse.
- Dosierte Bewegung bringt die Energien zum Fliessen und regt den Stoffwechsel an. Mache ausgiebige Spaziergänge in der aufblühenden Natur und sammle da deine Energie.
- Schenke dir als Mensch Aufmerksamkeit und versuche deiner Gesundheit bewusst zu sein. Was gibt mir, respektive was kostet mich Energie?
In diesem Sinne wünschen wir euch einen sanften jahreszeitlichen Wechsel☀️.
Angela Marinus vom Merian Santé für «Gsund im Merian».